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Warum neue Unternehmen nicht Tausende Euro für eine Website ausgeben sollten

Claudia Frank
Claudia Frank

Autorin // Lovely Webdesign

Artikel überarbeitet vom 18.04.2021

Vielleicht ist es das untypischste, was Sie von einem Webdesigner hören, aber das letzte, was brandneue, kleine Unternehmen tun sollten, ist gleich zu Beginn einige Tausende für eine Website auszugeben. Das mag sich etwas seltsam aus dem Munde eines Webdesigners anhören. Schließlich ist das Erstellen von Websites doch das Kerngeschäft eines Webdesigners oder einer Agentur. Welche Gründe es gibt, in diesem Fall eine Nummer kleiner zu starten, erfahren Sie hier.

Was meine ich mit brandneuem Geschäft?

Was ich brandneues Geschäft als ein Unternehmen, wo der oder die Geschäftsinhaber noch nie zuvor ein Unternehmen besessen haben und noch keine nähere Geschäftserfahrung gesammelt haben. Nicht gemeint sind Unternehmen, deren Geschäftsinhaber bereits anderweitig (erfolgreich) ein Unternehmen führen oder geführt haben.

Agenda

1. Testen Sie Ihre Geschäftsidee

Ideen sind wunderbar. Allerdings müssen Ihre potenziellen Käufer diese Idee auch verstehen und schätzen. Vor allem müssen sie bereit sein, dafür Geld zu bezahlen. Nur so werden Sie Ihr Geschäft zum Fliegen bringen können. Testen Sie deshalb Ihre Idee und machen Sie Anpassungen an Ihrem Geschäft, wenn es notwendig ist. Wenn Sie bereits in einem sehr frühen Stadium eine größere Website haben, müssten sie diese stets anpassen. Wenn Sie dafür einen Webdesigner oder eine Agentur brauchen, wird es entsprechend teuer. Machen Sie es selbst, sparen Sie zwar Geld, haben aber entsprechend viel Arbeit. 

2. Dinge sind immer anders als anfänglich gedacht

Sobald Sie die ersten echten Kontakte zu Ihren Kunden haben, werden Sie sukzessive feststellen, was gut läuft oder nicht und vermutlich schrittweise Ihr Angebot und Ihre Prozesse optimieren. Ggf. werden Sie gezieltere Services anbieten und Ihre Nische stärker ausbauen.  völlig normal. In den ersten 12-18 Monaten nach Unternehmensgründung ändert sich meist sehr viel – das Angebot, die Prozesse, mitunter auch die Mitarbeiter. Das wirkt sich auch auf eine Website aus. 

Stellen Sie sich vor, Sie investieren Tausende in eine Website und stellen dann fest, dass eigentlich nichts mehr so richtig passt? Das ist mehr als ärgerlich, wenn Sie am Ende feststellen, dass Sie Großteile der Website umgestalten müssen.

In den ersten 12-18 Monaten nach Unternehmensgründung ändert sich meist sehr viel - das Angebot, die Prozesse, mitunter auch die Mitarbeiter.

Dinge, die sich oft bei jungen Unternehmen ändern:

Ihr Angebot

Wie bereits ausgeführt, passen viele Unternehmer ihr Angebot innerhalb der ersten zwölf bis achtzehn Monate. Oft gehen Sie weniger in die Breite, dafür mehr in die Tiefe. Das hat zwangsläufig Folgen, was die Darstellung Ihrer Services anbelangt.

Ihre Prozesse

Zwangsläufig werden Sie mit wachsender Erfahrung auch Ihre Geschäftsprozesse anpassen wollen. Da auch diese häufig auf der Website Ihren Niederschlag finden, ergibt sich daraus auch ein entsprechender Anpassungsbedarf.

Ihre Mitarbeiter

Häufig ändern sich sich auch die Mitarbeiter, sofern Sie denn welche haben – auch wenn dies nicht zwangsläufig der Fall sein muss.

3. Sie müssen wissen, was Ihr Unternehmen ausmacht

Wenn Sie viel Geld in eine Website investieren wollen, müssen Sie wissen, wer Sie sind und wofür Sie stehen. Sie sind eine Marke, auch wenn Sie sich unter Umständen darüber noch nie näher Gedanken gemacht haben. Bevor Lovely Webdesign Ihre Website gestaltet, bitten wir Sie beispielsweise, Ihr Unternehmen mit bestimmten Adjektiven wie innovativ, zuverlässig, bodenständig etc. zu beschreiben.
Es gibt eine Menge, was in eine Marke hineinspielt, nicht nur, was das äußere Erscheinungsbild anbelangt (Logo, Schriftarten, Farben, Bilderwelten). Auch Ihre Firmenkultur, die Kommunikation und das Verhalten sind Botschafter Ihrer Marke. All diese Punkte haben großen Einfluss auf die Gestaltung und Inhalte der Website.

Dieser Prozess des „Sich selbst Kennenlernens“ braucht seine Zeit. Anders wie in (vielen) Lehrbüchern geschrieben, werden Sie es nicht schaffen, gleich zu Beginn alles genau zu definieren. Investieren Sie deshalb nicht zu viel Geld zu Beginn in Marketingmaterial – wozu ich im weiteren Sinne auch Websites zähle. Starten Sie schlank und bauen Sie dann sukzessive aus.

4. Setzen Sie sich finanziell nicht unter Druck

Unterschätzen Sie nicht die Kosten von maßgeschneiderten Websites, die im Regelfall bei 3.000 EUR starten und durchaus 7.000 EUR und mehr erklimmen können (E-Commerce noch teurer). Das ist für ein kleines Unternehmen viel Geld, dass Sie vermutlich gerade am Anfang für andere Dinge nötiger brauchen werden (z.B. Büroequipment). Vielleicht denken Sie, was mich das kümmert? Nun, mit Lovely Webdesign möchte ich, dass meine Kunden erfolgreich sind. Investieren Sie daher erst dann mehr Geld in Ihre Website, wenn die Zeit dafür reif ist und Sie die meist schwierige Anfangszeit überwunden haben.  

Investieren Sie erst dann mehr Geld in Ihre Website, wenn die Zeit dafür reif ist und Sie die meist schwierige Anfangszeit überwunden haben.

Aber auch dann sollten Sie wissen: Alleinig mit dem Bau einer Website werden Sie nicht erfolgreich sein. Die Zeiten des „Bauens und sie werden kommen“ sind schon länger vorbei. Wenn Sie gleich in eine teure Website investieren, sind Sie bereits einige Tausende Euro los und haben vermutlich immer noch keine Kenntnisse, mit welchen Maßnahmen Sie Ihr Unternehmen am besten fördern können. Nutzen Sie gerade die Anfangszeit Zeit, sich in Marketingthemen einzuarbeiten und diese schrittweise umzusetzen. Denn die Zeiten sind definitiv vorüber, indem es reichte, einfach nur eine Website hinzustellen und zu warten, bis Ihre Kunden kommen. 

5. Investieren Sie zu Beginn in eine Low-Budget-Website

Wenn Sie zu Beginn tatsächlich schon eine Website brauchen, sind Sie meist mit den kostengünstigen Website-Baukästen wie Wix, Squarespace und Weebly besser aufgehoben. Sie sind einfach zu bedienen und bieten eine Vielzahl an vorgefertigten Vorlagen. Natürlich haben sie auch ihre Limitierungen. Mehr dazu erfahren Sie in meinem Blogbeitrag: „Wann sind Webbaukästen die richtige Wahl”

Wenn Sie glauben, dass WordPress dennoch die ultimative Lösung ist, können Sie sich natürlich auch selbst ans Werk schaffen (Achtung: Ist meist viel mehr Arbeit, als gedacht) oder es mit einem kleinen One-Pager probieren. 

Schlussfolgerung

Ich möchte, dass Sie mit Ihrem Geschäft erfolgreich sind. Gerade am Anfang sollten Sie mit teuren Investitionen in Marketing vorsichtig sein. Mit zunehmender Reife können Sie dann mehr wagen. Irgendwann haben Sie einen guten Mix zusammen, den Ihre Kunden schätzen. Sie wissen, wer Sie sind und was Sie wirklich brauchen. Dann kann es Zeit sein, in eine teurere Website zu investieren, die Ihr Geschäft individuell widerspiegelt. Worauf es beim Finden eines Webdesigners ankommt, erfahren Sie in dem Blogpost „12 Profi-Tipps, wie Sie den richtigen Webdesigner für sich finden“.

Und Sie?
Was denken Sie darüber? Wie sind Ihre Erfahrungen? Ich bin gespannt. 

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