WordPress-Websites unterscheiden sich nicht nur im Äußeren
WordPress-Websites unterscheiden sich – nicht allein im Äußeren, sondern vor allem, was das Innenleben anbelangt. Es ist ähnlich wie bei Autos. Die zugrundeliegende Plattform – hier das Content-Management System – mag zwar die gleiche sein. Aber die vielen Bauteile drum herum, Frameworks, Themes, Page Builder und Plugins, die zum Einsatz kommen können, unterscheiden sich von Website zu Website.
Was bei dem einen Theme wunderbar im Zusammenspiel funktioniert, wie z.B. bestimmte Plugins, kann bei einem anderem Theme zu ernsthaften Schwierigkeiten führen. So funktioniert beispielsweise das Yoast-Plugin prächtig mit vielen Themes – bei dem Bridge-Theme können Sie jedoch nicht mehr ohne Weiteres von einer Seite zur nächsten kommen.
Funktionalitäten sind von Theme zu Theme auch unterschiedlich untergebracht. Sie sehen es alleine an den Administrations-Backends. Hier sind zwei unterschiedliche Backends – eines von Bridge, das andere von Kalium.
Themes
Abbildung: Administrationsbackend Bridge Theme
Abbildung: Administrationsbackend Kalium Theme
Page Builder
Abbildung: Page Builder WP Bakery
Abbildung: Page Builder Elementor
Kennt man also weder das zugrundeliegende Framework, das Theme und einen der Page Builder, braucht es Zeit, sich darin einzuarbeiten. Eine Anpassung oder Reparatur ist dann nicht einfach so in der Schnelle vernehmbar. Es kann Stunden, vielleicht sogar Tage dauern, bis man herausgefunden hat, wie die Website tickt. Eine Kostenkalkulation im Vorfeld zu erstellen, ist damit praktisch unmöglich. Und wer will schon als Kunde die ganze Einarbeitungszeit bezahlen?
Mir als Webdesigner bringt die Einarbeitung im Regelfall auch nichts, wenn der nächste mit wieder einem ganz anderen Theme und wieder einem anderen Page Builder ankommt.
Bei Lovely Webdesign arbeite ich mittlerweile ausschließlich mit dem Hello-Theme – einem leichtgewichtigen Theme – und Elementor. Hier kann ich ziemlich genau abschätzen, was wie lange dauert. Ich kenne auch die diversen Unverträglichkeiten mit bestimmten Plugins. Das spart viel Zeit und damit Kosten. Und so muss es auch sein.
Theme-Anpassungen und Codequalität
- Individuelle Anpassungen: Viele Agenturen passen WordPress-Themes mehr oder weniger stark an, um spezifische Kundenanforderungen zu erfüllen. Diese individuellen Anpassungen sind oft nicht dokumentiert und schwer nachzuvollziehen.
- Inkonsistente Codierungsstandards: Verschiedene Agenturen haben unterschiedliche Codierungsstandards und Praktiken, was das Verstehen und Bearbeiten des bestehenden Codes erschwert.
Plugins und Widgets
- Spezielle Plugins: Einige Agenturen verwenden oder entwickeln proprietäre Plugins, die nicht allgemein verfügbar oder dokumentiert sind. Diese können schwer zu modifizieren oder zu ersetzen sein.
- Widget-Einstellungen: Widgets können individuell konfiguriert sein, und das Fehlen einer Dokumentation kann die Nachvollziehbarkeit und Anpassung erschweren.
Custom Post Types und Taxonomien
- Benutzerdefinierte Inhaltstypen: Die Implementierung von benutzerdefinierten Beitragstypen und Taxonomien kann komplex und spezifisch für die ursprüngliche Agentur sein, was es schwierig macht, diese zu verstehen und anzupassen.
- Fehlende Dokumentation: Ohne eine klare Dokumentation ist es schwer, die Struktur und den Zweck dieser benutzerdefinierten Inhaltstypen nachzuvollziehen.
Design und Ästhetik
- Designphilosophie: Jede Agentur hat ihren eigenen Stil und ihre eigene Herangehensweise an Design. Es kann schwierig sein, Änderungen vorzunehmen, die mit der ursprünglichen Ästhetik übereinstimmen.
- Benutzerdefinierte CSS und JS: Maßgeschneiderte CSS- und JavaScript-Anpassungen können unklar und schwer verständlich sein, besonders ohne Kommentare oder Dokumentation und sind oft nicht leicht aufzufinden.
Sicherheitsbedenken
- Veraltete Plugins und Themes: Die Verwendung veralteter Plugins oder Themes kann Sicherheitsrisiken bergen, die möglicherweise nicht sofort offensichtlich sind.
- Sicherheitslücken im Code: Ohne gründliche Prüfung können bestehende Sicherheitslücken übersehen werden, die von der vorherigen Agentur hinterlassen wurden.
Kundenerwartungen und Kommunikation
- Unrealistische Erwartungen: Kunden verstehen möglicherweise nicht die Komplexität der Arbeit mit einem bestehenden WordPress-Setup und erwarten schnelle und einfache Anpassungen.
- Erwartungsmanagement: Die Kommunikation über notwendige Änderungen und mögliche Probleme kann schwierig sein.
Zeitmanagement wird durcheinandergeworfen
ZUSAMMENFASSUNG
Ein wesentlicher Grund, warum Lovely Webdesign keine Änderungen bei anderen Websites vornimmt, liegt darin, dass zuviel Einarbeitungszeit in ein anderes Theme und ggf. Page Builder notwendig ist. Diese Einarbeitungszeit muss bezahlt werden – entweder vom Kunden oder von Lovely Webdesign. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe anderer technischer und organisatorisch/planerischer Unwägbarkeiten, die das Ganze zu einem Glückspiel werden lässt.
Deshalb: Sorry, no Sir!