Jeder Online-Shop listet seine Preise auf und einige Dienstleister ebenso. Aber viele Handwerker zieren sich, ihre Preise öffentlich zu machen. In diesem Blogpost geht es jetzt darum, wie Sie Ihre Preise am geschicktesten auf Ihrer Website darstellen können und warum.
Dies ist ein überarbeiteter Artikel vom 05.12.2021
Möglichkeit 1: Sie geben Orientierungspreise an
Sie können keine Festpreise angeben? Kein Problem. Nennen Sie Orientierungspreise:
- Mindestpreise: „Tisch abschleifen: ab 200 EUR“
- Durchschnittliche Mindest- und Höchstpreise: „Baugutachten: 1.000 bis 3.000 EUR“
Da Sie vermutlich eine Reihe von Services anbieten, können Sie diese Preise in Form von Tabellen abbilden, wie in dem nachfolgenden Beispiel:

Abbildung: Beispiel Preistabelle von Aroundhome
Möglichkeit 2: Sie bieten Preispakete an
Im Dienstleistungsbereich ist es durchaus üblich, für bestimmte Dienstleistungen Preispakete zu schnüren. Warum nicht auch für handwerkliche Leistungen oder in der Gartengestaltung? Damit werten Sie Ihr Angebot auf, denn Stunden- oder Tagessätze sagen nichts darüber aus, wie viel Zeit Sie für ein individuelles Vorhaben brauchen. So haben Ihre Besucher eine klare Richtschnur, was auf sie zukommt. Betrachten Sie Paketpreise als Grundstock. Abhängig von den konkreten Kundenwünschen lassen sich die Preise flexibel anpassen. Die Preise in den Paketen können auch als Mindestpreise oder durchschnittliche Preise angegeben werden.
1 Raum
bis 25 m²-
Vorarbeiten- und Nacharbeiten
-
2 Anstriche
-
Deckenhöhe bis 2,5 m
3 Räume
bis 80 m²-
Vorarbeiten- und Nacharbeiten
-
2 Anstriche
-
Deckenhöhe bis 2,5 m
5 Räume
bis 100 m²-
Vorarbeiten- und Nacharbeiten
-
2 Anstriche
-
Deckenhöhe bis 3,5 m
Abbildung: Fiktives Beispiel mit Preispaketen bei Malerarbeiten
Möglichkeit 3: Sie nutzen einen Preisrechner
Vielleicht passt ein Preisrechner auch zu Ihrem Unternehmen? Hier ist einer von dem Malerbetrieb Hollmann.
Abbildung: Beispiel Preiskalkulator bei der Malerfirma Hollmann
Für WordPress-Websites gibt es zum Glück Plugins, die Ihnen hohen Programmieraufwand ersparen. Bei WordPress-Org bekommen Sie einige Plugins: „Preisrechner WordPress-Org“. Das Plugin „Cost Calculator WordPress“ können Sie über envato kaufen (kein Affiliate-Link). Sofern das Ganze gut gemacht ist, werden Ihre Besucher einen solchen Kalkulator sicher sehr schätzen.
Abbildung: Ausschnitt „Cost Calculator WordPress“ eingebunden in Website
Möglichkeit 4: Preisgestaltung unter Berücksichtigung der HOAI
Wenn Sie als (Garten-)Architekt sich bei Bausummen von über 20.000 EUR nach der HOAI (Honorarordnung für Architekten) richten, können Sie auch auf den HOAI-Honorarrechner oder auf eine aktuelle Honorar-Tabelle verweisen. Sie können auf Ihrer Website eine nähere Erläuterung zum Gebrauch zu machen, da sich ansonsten einige der Angaben dem unkundigen Besucher nicht näher erschließen. Das ist dann auch gut für das SEO (Suchmaschinenmarketing).
Abbildung: HOAI-Rechner - https://hoai-rechner.net/
Warum Sie Preise auf Ihrer Website angeben sollten
1. Vertrauen durch Transparenz aufbauen
Einer der größten Vorteile, wenn Sie Vergütungen und Preise auf der Website angeben, ist das Vertrauen, dass Sie zwischen Ihrem Unternehmen und potenziellen Kunden schaffen. Transparenz ist ein entscheidender Faktor bei der Entscheidungsfindung der Verbraucher. Wenn Kunden sehen, dass Sie offen über Ihre Preise sprechen, signalisiert dies Ehrlichkeit und stärkt das Vertrauen in Ihr Unternehmen. Diese Transparenz kann Sie von Wettbewerbern abheben, die ihre Preise erst später im Verkaufsprozess offenlegen.
2. Verbesserung der Benutzererfahrung
Moderne Verbraucher schätzen ihre Zeit und bevorzugen es, Informationen schnell und einfach zu erhalten. Durch die Angabe Ihrer Dienstleistungspreise online straffen Sie die Customer Journey. Besucher Ihrer Website können sofort einschätzen, ob Ihre Dienstleistungen in ihr Budget passen, was die Zeit für Anfragen und Verhandlungen verkürzt. Diese verbesserte Benutzererfahrung kann zu höherer Zufriedenheit und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Konversion führen.
3. Effiziente Qualifizierung von Leads
Die Angabe von Preisen wirkt als Filter, der hilft, Leads vorzuqualifizieren. Wenn potenzielle Kunden ein klares Verständnis Ihrer Preisstruktur haben, werden diejenigen, die sich Ihre Dienstleistungen nicht leisten können, weniger wahrscheinlich Kontakt aufnehmen. Dies bedeutet, dass die Anfragen, die Sie erhalten, von Leads stammen, die eher konvertieren, was Ihrem Verkaufsteam wertvolle Zeit und Mühe spart.
4. Steigerung von SEO und Web-Traffic
Die Angabe von Preisinformationen auf Ihrer Website kann sich auch positiv auf Ihre Suchmaschinenoptimierung (SEO) auswirken. Verbraucher suchen oft direkt nach Dienstleistungspreisen, und wenn diese Informationen leicht zugänglich sind, kann dies die Sichtbarkeit Ihrer Website in Suchmaschinen verbessern. Diese erhöhte Sichtbarkeit kann mehr organischen Traffic auf Ihre Website lenken und potenzielle Kunden anziehen, die speziell nach Dienstleistungen in Ihrer Preisklasse suchen.
5. Wettbewerbsvorteil
Nicht alle Unternehmen sind bereit, ihre Preise online anzugeben, oft aus Angst, einen Wettbewerbsvorteil zu verlieren. Diese Zurückhaltung kann jedoch zu Ihrem Vorteil sein. Indem Sie offen über Ihre Preise sprechen, positionieren Sie sich als kundenfreundlichere Option. Diese Offenheit kann Ihre Marke in einem überfüllten Markt differenzieren und Kunden anziehen, die Wert auf Klarheit und Direktheit legen.
6. Flexibilität und Anpassung
Bedenken bezüglich der Preisrigidität können durch die Angabe einer Preisspanne oder gestaffelter Preise adressiert werden. Dieser Ansatz bietet potenziellen Kunden eine Vorstellung davon, was sie erwartet, während gleichzeitig Raum für Anpassungen basierend auf ihren spezifischen Bedürfnissen bleibt. Darüber hinaus können Sie Preisrechner oder detaillierte Aufschlüsselungen verwenden, um zu zeigen, wie verschiedene Faktoren den Endpreis beeinflussen, und damit Ihr Engagement für faire Preise demonstrieren.
7. Ermöglichung informierter Entscheidungen
Wenn Kunden Zugang zu allen notwendigen Informationen, einschließlich Preisen, haben, können sie fundiertere Entscheidungen treffen. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit von Preisschocks später im Verkaufsprozess und hilft, eine Grundlage für eine positive Geschäftsbeziehung zu schaffen. Kunden, die den Wert dessen verstehen, wofür sie bezahlen, sind oft zufriedener und loyaler.
8. Vereinfachung von Verkäufen und Anfragen
Mit leicht zugänglichen Preisen kann Ihr Unternehmen das Volumen repetitiver Anfragen zu den Kosten reduzieren und somit Zeit gewinnen, um sich auf komplexere Fragen und personalisierten Service zu konzentrieren. Diese Effizienz kann die Produktivität und Kundenzufriedenheit insgesamt steigern.
Fazit
Es gibt verschiedene Wege, Preise und Vergütungen in eine Website einzubinden – auch ohne sich fest zu binden. Die gezeigten Beispiele werden nach wie vor nicht allzu häufig genutzt, sind aber technisch meist ohne größeren Aufwand umsetzbar, zumindest bei WordPress-Websites.
Die Preisangabe für Dienstleistungen auf Ihrer Website ist eine strategische Maßnahme, die Transparenz erhöht, die Benutzererfahrung verbessert, Leads qualifiziert, SEO fördert und einen Wettbewerbsvorteil bietet. Durch die Umsetzung dieser Praxis haben Sie die Möglichkeit, Vertrauen aufbauen, Abläufe straffen und letztendlich ein gesundes Firmenwachstum zu fördern.
Nutzen Sie deshalb Preisangaben zu Ihrem Wettbewerbsvorteil.